Zeitreise Buschdorf : Karolinger

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Karolinger

Nachdem die Römer endgültig von den Franken vertrieben worden waren, war in der Buschdorfer Gegend erst mal gar nichts los.

Die ersten paar hundert Jahre nennt man die Merowingerzeit. Untersuchungen der archäologischen Funde dieser Zeit zeigen keinen einzigen Fund bei uns auf, in anderen Gebieten um Bonn herum allerdings schon (Ulrike Müssemeier: Die merowingerzeitlichen Funde aus der Stadt Bonn und ihrem Umland).

Erst so um 800 herum - in der Karolingerzeit, als das aus der Eifel stammende Geschlecht die Macht übernahm, begann die Gründung von Dörfern, die heute noch zu erkennen sind an der Endung: ...dorp und ...dorf.

Der bekannteste Karolinger ist Kaiser Karl, den wir "den Großen" nennen, weil er in dieser Zeit derjenige war, der die Weltherrschaft übernehmen wollte. Tausende von Sachsen wurden getötet oder zum Christentum bekehrt. Demonstrativ fällte Karl einen Baum, der eine Verbindung zu deren Göttern und Ahnen darstellte. Dies erinnert doch sehr an den "Baum der Seelen" im Film: Avatar.

Gründung von Buschdorf - Ortsname

Sicherlich wurde auch Buschdorf in dieser Zeit gegründet. Der Name, und die Form eines Straßendorfes lassen es vermuten, aber es ist nicht bewiesen. Gelegentlich auftauchende Aussagen, dass unser Buschdorf in einer Urkunde um 900 "Boresdorp" genannt wird, sind leider unglaubwürdig. Die Forscher, die die Urkunde noch im Original anschauen konnten, haben eher "Roresdorp" gelesen, und spätere Wissenschaftler waren zwar bereit, "Boresdorp" zu lesen, jedoch als ein Ort auf der anderen Seite des Rheins ("Aualgave", heute "Auelgau"). Eine nicht datierte handschriftliche Notiz: "Boresdorf heißt jetzt Buschdorf" brachte namhafte Bonner Forscher dazu, die Zuordnung zur rechten Rheinseite einfach zu ignorieren, denn ein rechtsrheinischen Ort mit der Bezeichnung "Buschdorf" gäbe es nicht.

Dies kann nun nach intensivem Faktecheck nicht mehr aufrecht erhalten werden, denn dieser Ort heißt heute (2017) "Buisdorf".

Die Verwirrung kam wohl zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf, als die Preußen die Verwaltungsvorgänge übernommen haben und die vorhandenen Bezeichnungen von Buisdorf einfach zu "Buschdorf" machten - ein Name, der im preußischen Bereich häufig verwendet wurde. Die Doppelbelegung des Namens mit zwei nahegelegenen Orten wurde dann irgendwann (nach 1815, als auch die linke Rheinseite preußisch wurde ???) wieder zurückgenommen. In der Zwischenzeit kann die Aussage: "Buschdorf war mal Boresdorp und liegt im Auelgau" durchaus richtig gewesen sein. Die wurde peinlicherweise von Namensforschern zum Anlass genommen, die Namensherkunft des linksrheinischen Buschdorfs mit dem ehemaligen Namen des rechtsrheinischen Buschdorfs zu deuten.

Die Behauptung, dass Buisdorf zeitweise "Buschdorf" hieß, kann durch mehrere Bücher, die in dieser Zeit erschienen sind, nachgewiesen werden. Die Textpassagen wurden vom Stadtarchiv Sankt Augustin (heute für Buisdorf zuständig) als eindeutig auf Buisdorf bezogen analysiert.

Die preußische Karte aus dem Zeitbereich 1807 bis 1814 enthält an der Stelle, an der Buisdorf liegt, auch den Namen "Buschdorf"

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/99/Topographisch-militairische_Charte_von_Teutschland_-_Section_077_und_078.png


Buisdorf wird uns auf unserer Zeitreise ein weiteres Mal begegnen, und zwar mit einer Problemurkunde.


Deutungen des Ortsnamens, die auf "Boresdorp" aufbauen, waren sprachwissenschaftlich sowieso stark angezweifelt, und man sollte sie nicht weiter verfolgen.

Total daneben liegt eine Deutung, die auf "Busch" beruht, denn dieses Ortsbezeichnung tauchte erst im 17. Jahrhundert auf (nächste Station unserer Zeitreise)


Der Zeitreisende kann in diesem Abschnitt zur Erkundung der Karolinger auf einen Zeitsprung verzichten und fährt direkt in die Eifel zu den Karolingern.

Mangels Fakten zum Thema Dorfgründung wird im Film einfach ein kleines Theaterstück improvisiert. Grau-Rheindorfer Bürger beklagen sich über häufiges Hochwasser und beschließligen, in höherer Lage eine Außenstelle zu gründen. Kein richtiges Dorf mit Kirche, sondern einfach nur: "Häuser". In der damaligen Sprache: Buurs=Häuser.

In der Tat gibt es Urkunden mit belegbaren Hinweisen, dass die Ritterfamilie Bursdorp ihre Wurzeln in Grau-Rheindorf hatte.


Klima-Info

Das "Pessimum", das schon am Ende der Römerzeit angesprochen wurde, geht zu Ende. Es ist durchaus möglich, dass dadurch auch die Merowingerzeit ohne Spuren in unserem Bereich verlaufen ist. Dies bleibt aber ebenfalls im Dunkeln.



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