Die Kapelle


Unsere Kapelle heute


Vor 1930

Sammlung Hermanns, digitally remastered
Nach 1930 bis 1980

Zeichnung: Karl Hans Weidmann


Im "Liber valoris" (Werte-Buch der Kirchen der Diözese Köln, um 1300), wird "Ryndorp cum capella" erwähnt. Dies könnte ein erster Hinweis sein auf ein kirchliches Gebäude in Buschdorf. Das sieht der Graurheindorfer Heimatforscher Karl Hoch allerdings nicht so.

Ein nächster Hinweis stammt aus 1608: "... Haus der Johanniter gegenüber der Kirche, in dem die Witwe Briessen van Buschdorp wohnt".

Kirchen aus Lehmfachwerk werden 1693 und 1782 genannt. Wo genau das erste genannte Objekt gestanden haben soll, ist nicht bekannt.

Klarheit kommt erst 1782. Die Witwe Mager verschenkt eine Fläche, auf der eine neue Kirche gebaut werden kann. Dort steht nun auch die heutige Kapelle, die im Jahre 1869 durch Initiative der Buschdorfer erbaut wurde. Als Bauherr wird Vincenz Statz genannt, unklar ist, ob er selbst vor Ort war, oder ob nur Pläne von ihm verwendet wurden. Mehr als 150 Kirchen und Kapellen im neugotischen Stil werden ihm zugeschrieben.

Als für die Einfassung der Fenster das Metall Blei beschafft werden musste, nutzte man "Buschdorfer Bodenschätze" - ohne Scheu wurde das Material eines in der Kiesgrube gefundener römischer Sarg verwendet.

Quellen: Geschichte der... - Karl Hoch 1949 - Zeitungsartikel 1869

Am 3. November 2019 wurde in einer kleinen ökumenischen Feier mit Andacht, Orgelmusik, und Glühwein das 150-Jahre-Jubiläum gefeiert.

Auch die 1882 ausgeführte "Decoration" wurde durch die "wohlhabende, theilweise sogar reiche, aber auch opferwillige" Buschdorfer Gemeinde ermöglicht.


In den 30er Jahren wurde aus Bausicherheitsgründen umgebaut - insbesondere benötigte man einen stabileren Glockenturm.

1975 bis 1980 wurde das historische Aussehen - innen und außen - wiederhergestellt.


Denkmalschutz (Nr. A 1651), laut Stadt Bonn: "Fertiggestellt am 3. Nov. 1869, kreuzrippengewölbter, durch gleichtiefe Joche gegliederter Innenraum, noch vorhandene Teile der neugotischen Ausstattung (Gestühl mit gekerbtem Rankendekor auf den Wangen, aus Holz errichtete Empore mit durchbrochener Maßwerkbrüstung und Spindeltreppe von 1877)"


Die heutige Bezeichnung "Kapelle" dient der Unterscheidung zur Aegidius-Kirche. 1907 war hier jedoch dieses Gebäude die einzige Kirche und wurde demnach auch so genannt. Die Friedlandstraße (zwischenzeitlich auch Bahnhofstraße) hieß damals "Kirchstraße" - nicht zu verwechseln mit der heutigen Aegidienstraße, die dann auch schon mal Kirchstraße hieß.

Heute dient die Kapelle beiden Konfessionen als Gotteshaus und ist eine beliebte Heiratskirche.

Zum Buschdorfer Advent wird sie zum strahlenden Mittelpunkt der Feier.

Panorama: Harry Klein